Lars-Oliver Schröder: Erweiterte Sicht auf die Säulen

Welche Haltung brauchen wir uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber, um nicht nur durch diese Krise zu gelangen, sondern auch um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen?

Das bedingt einander nämlich. Wir glauben an den Menschen als selbstbestimmtes Individuum, der frei auf die Welt kommt und als freier Mensch auch sein Leben führt. Uns leitet der Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Menschen haben latent vorhandene Lösungsfähigkeiten, die sich verstärken, wenn sich viele Lösungsdenker zusammenfinden. Des Weiteren besitzen manche Personen exzellentes Breiten-Wissen, andere wiederum ein besonderes Tiefen-Wissen, welches sich kombiniert ausgesprochen gut in Interessensgruppen bündeln lässt. Und solche sozialen Gruppen besitzen eine Intelligenz, die gebündelt potentiell größer ist als die Summe der Einzelintelligenzen.

Somit lässt sich Schwarmintelligenz einfach erklären: Die Summe vieler Individualintelligenzen ergibt Schwarmintelligenz. Oder ausgedrückt als mathematische Formel:
Einzelintelligenz + Einzelintelligenzen = Schwarmintelligenz

Die Ansammlung von Individualintelligenz hat somit einen sich potenzierenden Effekt. Für die Zukunft wird deshalb eine neue Stufe der organisatorischen Intelligenz erforderlich — die Schwarmintelligenz.

Durch die Bildung von horizontalübergreifenden, hierarchieübergreifenden und bereichsübergreifenden Netzwerken, in denen einzelne Menschen und/oder Teams in freier Dynamik miteinander kooperieren, lässt sich diese Intelligenzansammlung vernetzen.

Dabei verfolgt dieBasis das Ziel:

Erfolgreiche Parteientwicklung führt konsequent von der Individualintelligenz zur Teamintelligenz über die Gestaltung von selbstorganisierenden Netzwerken hin zur Schwarmintelligenz.

Das optimale Team zur Bildung einer ausgewogenen Teamintelligenz besteht zum einen aus:

  • den strategischen Erbauern — sie sind eher visionär und an Instabilität interessiert,
  • den Infrastruktur Erschaffern — sie sind eher operativ ausgerichtet und an Stabilität interessiert,
  • den Ausgleich-Schaffern — sie verbinden die Charakteristiken der beiden anderen Typen in mittlere Ausprägungen und glätten somit die Ausprägungsspitzen.

Zum anderen somit aus dem bewussten Zusammensetzen der genannten Unterschiedlichkeiten bei der Vergabe von Aufgaben, denn die eine Gruppe hat eine besondere Eignung für Veränderungsprozesse, Übergänge und für Neuordnung, ist demnach nicht gleich gut geeignet für Routinevorgänge, darum ist eine ausgewogene Balance zwischen Optimierern und Veränderern anzustreben.

Bei grundsätzlicher Akzeptanz der Unterschiede ist es die Gegensätzlichkeit, die die Innovationskraft zu komplexen Lösungen fördert. Nichts ist problematischer für die Veränderungsfähigkeit eines Teams, eines Netzwerkes und damit für die gesamte Veränderungsfähigkeit unserer Partei dieBasis als dauernde Harmonie. Demokratie lebt vom vorgetragenen Zweifel in einem offenen Debattenraum.

Somit ist die Würdigung von Avantgardisten sowie die Förderung einander widersprechender Kräfte ein Wesensmerkmal unserer Parteikultur, deren Wandel und fortwährender Weiterentwicklung. Doch das Rückgrat unserer Kultur des Wandels ist die Sichtbarkeit von Veränderungsprozessen d.h. Systemzustände messen, offen darstellen und transparent rückzumelden als wichtige Maxime.

Somit beschleunigt ein sich selbstverstärkender Kreislauf die Musterbildung und die Attraktivität der Spur, schafft Sichtbarkeit und die Sichtbarkeit der Spur erhöht die Attraktivität sprich: ausgetrampelte Wege lassen sich leichter finden.

Per Definition ist Macht etwas Neutrales. Es ist somit weder gut noch schlecht. Macht kann sogar durchaus etwas Positives sein, denn Macht ist die Kraft, etwas zu gestalten und Getrenntes miteinander zu verbinden. Macht wird damit definiert, seinen Willen gegen Widerstände durchzusetzen. Das heißt in unserer basisdemokratischen Denkweise, wenn man eine gute Idee hat und damit etwas Gutes für die Menschen tun will, braucht man die legitime Macht, diese Idee auch durchzusetzen.

Es geht der Partei dieBasis also darum, die Macht auf gute Weise zu gestalten. Dazu gehört die Fähigkeit Menschen zu begeistern, zu inspirieren und natürlich auch zu überzeugen.

Leider liegen Macht und Angst in der politisch-gesellschaftlichen Welt eng zusammen. Macht hat für den, der sie hat, viele Vorteile und für diejenigen, die ihr unterworfen sind, viele Nachteile, denn Macht erzeugt bei den ihr Unterworfenen Angst.

Da die Angst selbst wiederum Macht über die Geängstigten ausübt, haben diejenigen, die es verstehen, Angst zu erzeugen, eine sehr wirkungsvolle Methode, auf diese Weise ihre Macht zu stabilisieren und/oder zu erweitern.

Angsterzeugung ist ein Herrschaftsinstrument, und Techniken zum Erzeugen von gesellschaftlicher Angst gehören schlechterdings zum missbräuchlichen Handwerkszeug der Herrschenden in der Ausübung von Macht. Somit stehen Angst und Demokratie im Widerspruch.

Machtmissbrauch heißt heute, — die Möglichkeit zu besitzen — globale Risiken sichtbar zu machen oder eben buchstäblich verschwinden zu lassen. Das heißt ebenfalls, globale Risiken gegeneinander auszuspielen wie zum Beispiel: Der Finanzmarkt ist wichtiger als der achtsame Umgang mit der Umwelt, Bekämpfung von Terrorismus ist wichtiger als Transparenz im Netz, die Gesundheit aller ist wichtiger als meine ganz persönliche Freiheit, Überwachung im Netz ist wichtiger als veröffentlichen zu dürfen, was ich für richtig halte.

«Regierungen und nationale Apparate, sagt Ulrich Beck, haben ein Interesse an Relativierung und Unsichtbarkeit, weil globale Risiken nicht nur unser Leben und unsere Selbstbestimmung bedrohen, sondern auch den Nationalstaat. Das impliziert: Die Politik der Unsichtbarkeit ist eine erstklassige Strategie zur Stabilisierung staatlicher Autorität…» — Michael Meyen Die Propaganda Matrix —

Demokratie bedeutet für dieBasis, eine radikale Einhegung von Macht und das uneingehegte Versprechen auf Selbstbestimmung. Das bedeutet: Teilhabe und größtmögliche Freiheit von Angst — also dem Freisein von einer der wichtigsten Grundlagen des Machtmissbrauchs.

Franz Neumann hat Angsterzeugung einmal so auf drei Felder zusammengefasst:

  • ökonomisch      Sorge um Arbeitsplatz und sozialen Status
  • sozial                 Atomisierung (Vereinzelung) und soziale Entwurzelung
  • psychisch          Fragmentierung (Zersplitterung) und Orientierungslosigkeit
    • die Folgen sind politische Lethargie und Resignation, was sich auch in den vielen Nichtwählern widerspiegelt — was von der Regierung durchaus erwünscht zu sein scheint!

Wir sehen eine immer stärkere Unterwerfung unter die Machtverhältnisse, die eine Minderheit von Besitzenden über die Mehrheit von Nichtbesitzenden ausübt, was es durch die Machtbegrenzung selbst zu begrenzen gilt.

Darum ist es wichtig, dass — alle Macht vom Volke ausgeht. Lediglich im Christentum darf es einen Allmächtigen geben — Gott.

Warum Machtbegrenzung für dieBasis so wichtig ist, erklärt von Marco Wulf: https://youtu.be/MtDioSDlScE

Man ahnt es bereits: jeder Weg, der uns in die Freiheit führen soll, muss nahezu zwangsläufig aus der vorherrschenden Machtordnung hinausführen.

Was ist Freiheit?

Dazu sagen einige Gelehrte und intellektuelle Freiheitsvordenker:

– „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ Immanuel Kant 1724 – 1804
„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ Rosa Luxemburg (1871 – 1919)
„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss,
was er nicht will“ Jean-Jacque Rousseau (1712 – 1778)
„Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet“ Matthias Claudius
(1740 – 1804)
„Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit
anderer respektiert und fördert“
Nelson Mandela (1918 – 2013)
„Ich bin frei, denn ich bin einer Wirklichkeit nicht ausgeliefert, ich kann sie gestalten“ Paul Watzlawick
(1921 – 2007)
„Es gibt keine Freiheit ohne gegenseitiges Verständnis“ Albert Camus (1913 – 1960)
„Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen“
Jean Paul (1763 – 1825)
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht“ Erich Fried (1921 – 1988)
„Freiheit ist das Recht anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen“ George Orwell (1903 – 1950)
„Was nützt die Freiheit des Denkens, wenn sie nicht zur Freiheit des Handelns führt“ Jonathan Swift (1667 – 1745)
„Frei ist, wem Freie willig folgen und wer Freien willig dient“ Walther Rathenau (1867 – 1922)
„Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit“
Aldous Huxley (1894 – 1963)
„Nicht in der Flucht der Gedanken allein in der Tat ist die Freiheit“ Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945)
„Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zurecht ein Sklave“ Aristoteles (384 v. Chr. – 322 v. Chr.)
„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“
Benjamin Franklin (1706 – 1790)

Aber Freiheit ist auch alles, was den Wahrheitsgehalt der Informationen, die unser aller Tun und Handeln bestimmen, schützt und steigert.

Zur Würde des Menschen gehört insbesondere die Freiheit, selbst entscheiden zu dürfen, was die jeweilige Person als ein für sie würdiges Leben erachtet und welche Risiken sie für diesen Lebensinhalt einzugehen bereit ist in der Gestaltung ihrer sozialen Kontakte.

Schützenswert ist hier insbesondere die potentielle Freiheit der inneren Wirklichkeit d.h. die unbeeinflusste, unmanipulierte Freiheit der inneren Bilder, die das gesellschaftliche Denken und Handeln ausmachen. DieBasis will diese Freiheit entwickeln, pflegen und schützen. Es erscheint uns wichtig, dass jede Person, die in die Welt geboren wird, dem sozialen Raum, in den sie hineingeboren wird, vertrauen zu dürfen. Ehrlichkeit ist dieBasis für Vertrauen.

Wir ahnen deshalb alle, dass jeder Weg in die Freiheit nahezu zwangsläufig aus der «herrschenden Machtordnung» herausführen muss.

Woher kommt der Begriff Achtsamkeit?
Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus, in dem Meditationen eine große Rolle spielen und ist eine innere Haltung, die allen Meditationen zu Grunde liegt.

Ein sicherer Weg, Klarheit und Achtsamkeit zu erreichen, ist, aufmerksam auf das zu sein, was ständig bei dir ist.

Wir neigen dazu, alles permanent zu bewerten. Achtsam sein bedeutet, diese Bewertung sein zu lassen, denn das Gegenteil von Achtsamkeit ist Bewertung.

Was gehört alles zur Achtsamkeit?

Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Wobei „bewusst“ bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen. Achtsamkeit ist stets im Inneren zu suchen und erfordert geistige Flexibilität.

Achtsamkeitsausübung zu praktizieren bedeutet, die Einsicht des Interseins (Wechselseitiges Verwoben- und Abhängigsein von allem mit allem anderen) und damit Rechte Sichtweise zu entwickeln, die alle Formen von Diskriminierung, Intoleranz, Ärger, Angst und Verzweiflung aufzulösen vermag.

Als Ziel der Achtsamkeit geht es darum, sich selbst wieder mehr zu spüren, zu sich zu kommen und sich abzugrenzen gegen das Umfeld aber auch darum, das Gefühl und die Meinung des Anderen zu respektieren und bedarf der Selbstreflexion und Selbstkonzentration.

Achtsamkeit ist somit eine innere Attitüde, also eine innere Haltung/Einstellung, die ins Äußere übertragen wird. Nur wer mit sich selbst achtsam umgeht, kann auch mit der Umwelt achtsam umgehen.