Zwei wesentliche „Probleme“ Patrick Freude

Die aus meiner Sicht wesentlichen Probleme sind die einseitige Ausrichtung auf den Materialismus und die großen pyramidalen Machtstrukturen.

Das gegenwärtige Geld- und Wirtschaftssystem hat sich in allen Gesellschaftsbereichen etabliert und die Folgen haben inzwischen für unseren Planeten und unsere Gesellschaft bedrohliche Ausmaße angenommen.

Am Beispiel der Landwirtschaft, der Böden und der Wälder ist der aktuelle Wahnsinn am besten zu erkennen. Wälder haben einen entscheidenden Einfluss auf den Wasserkreislauf, das Klima, Grundwasser, Biodiversität etc.. Die Wälder sind allerdings zu Holzproduktionsanstalten verkommen. Die Waldböden werden geschädigt (Bodenleben, Wasseraufnahmefähigkeit, Verdichtung) und unsere Wälder verlieren ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetter und Schädlingen.

In der Landwirtschaft sieht es ähnlich aus. Es muss großes Gerät gekauft werden und die Böden (bzw. das Bodenleben) werden über Dünger und mechanische Bearbeitung zerstört. Von Monokulturen, Auswirkungen auf den Wasserhaushalt etc. wollen wir einmal nicht reden. Was früher im Garten angebaut wurde und normal war ist heute Bio. Industrienahrung ist heute normal. Diese subtilen Begriffsverklärungen begleiten und fördern an verschiedensten Stellen die Entwicklung hin zu mehr Technisierung.

Auftretende Schwierigkeiten im Bereich der Böden, Wälder und des Wassers sollen durch weitere Industrielösungen und Gesetzespakete behoben werden. In der Regel führt dieses nur zu weiteren Schädigungen des Ökosystems. Von dem Paragraphen- und Verordnungsdschungel einmal abgesehen.Würde die Politik die Auswirkungen der Klimaveränderungen wirklich ernst nehmen, dann würden gesunde Böden, gesunde Wälder und eine regionale Klein-Landwirtschaft gefördert. Recht schnell hätten wir hier wieder blühende Landschaften, gesundes und regionales Gemüse, Biodiversität, gesunde Böden, sauberes Grundwasser, resistente Ökosysteme usw.. Stattdessen wird über Wärmepumpen, Elektroautos etc. diskutiert.Die Erde ist letztlich unser Heimatplanet, der uns vieles bietet und den wir leider sukzessive zerstören.

In der Medizin sehe ich ähnliche Entwicklungen. Natürlich hat die aktuelle Medizin sehr große Fortschritte gemacht und vieles ermöglicht, was früher nicht denkbar war. Aber muss das zulasten einer alternativen ganzheitlichen Medizin gehen? Ich vermute auch hier finanzielle Interessen. An einer Kräutermischung verdient die Industrie nicht so viel, wie an ein paar Tabletten. Die vielen gesundheitlichen Beschwerden resultieren übrigens auch aus unserer ungesunden Industrienahrung.

Ebenso sieht es bei unserem ehemals blühenden Mittelstand aus. Diesem wird sukzessive durch Politik, Globalisierung und Überbetonung des Studiums zu Lasten von Handwerk und beruflicher Ausbildung das Überleben erschwert. Ein schwächerer Mittelstand treibt uns noch mehr in die Abhängigkeit von internationalen Konzernen.

Besonders schockierend finde ich, dass unsere Kinder im fast gesamten Bildungssystem auf dieses System frühzeitig und durchgängig geprägt werden und Ihnen langsam aber sicher ein freies Leben in Vielfalt und Natur auf verschiedenste Arten erschwert wird.

Zu dem Geldsystem möchte ich an dieser Stelle nur kurz anmerken, dass es die Vermögensumverteilung (Cantillon-Effekt, Zinseszins, Inflation) langsam aber sicher umsetzt. Die einen müssen fürs Geld arbeiten, die anderen Drucken es. Und die Zinsen fürs gedruckte Geld müssen dann die, die sowieso fürs Geld arbeiten, wieder verdienen. Insofern bin ich auch für eine goldgedeckte Währung und ein Bitcoin-Befürworter. Ich gehe davon aus, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft große Verwerfungen im Finanzsystem sehen werden, in deren Folge CBDC- Währungen (Central Bank Digital Currency) eingeführt werden und die Kontrolle über die Bürger weiter ausgebaut wird. Natürlich nur mit „guten“ Absichten.

Das andere sind die überall vorhanden großen Strukturen, die von oben nach unten gesteuert werden. Sei es Politik, Wirtschaft, Bildung, Religion, Gesundheitswesen. Die Besetzung der „oberen“ Hierarchieebenen dürften des Öfteren mit ausgesuchten „Interessenvertretern“ erfolgen.

Wie kann es sein, dass unser Bundeskanzler bei CumEx-Befragungen sich des Öfteren nicht erinnert und es keine Konsequenzen hat? Ist das ohne Unterstützung möglich?

Große pyramidale Strukturen sind hauptsächlich gut für die Mächtigen. Letztlich führen Sie nur zu weiteren Verschiebungen der Vermögens- und Freiheitsverhältnisse.

Es wird sich in diesen pyramidalen Strukturen nichts ändern. Wir benötigen wieder mehr Regionalität und Denzentralität. Die Entscheidungen müssen wieder durch die vor Ort tätigen Menschen und Spezialisten getroffen werden und die Machtstrukturen umgekehrt werden. Die Spezialisten tauschen sich bundesweit und weltweit aus und so entstehen überall „Wissensnester“, die sich vernetzen und austauschen. Hier setzt sich dann Wissen und tatsächliches Umsetzen durch. Vielfalt entsteht. Lobbyismus hat hier keine Chance.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass das aktuelle Geld- und Wirtschaftssystem zu einer Vermögensverteilung zu den Reichen und Mächtigen führt. Gleichzeitig werden Umwelt,Gesellschaft und Gesundheit indirekt durch diese Profitorientierung zerstört und die Bürger, welche eigentlich den Mehrwert schaffen, verlieren zunehmend ihren Wohlstand (sofern er denn vorhanden war) und werden zunehmenden Kontrollen und Regulierungen ausgesetzt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bürger auf dieses System geprägt wurden und nur schwierig alternative Möglichkeiten des Miteinanders erkennen können und umsetzen wollen.

Die Basis hat den Ansatz, dass die Mitglieder sich einbringen und die Politik von unten nach oben strukturieren. Dieses kann zu einer nachhaltigen Umkehrung von Macht- und Entscheidungsstrukturen führen.

Ich habe aktuell die Sorge, dass diese ursprünglich gut gemeinten Ansätze gefährdet sind und sich die bekannten Mechanismen auch in unserer Partei durchsetzen. Wenn wir in den nächsten Jahren eine breitere Mitgliederbasis aufbauen können und die Mitglieder sich regelmäßig produktiv ein paar Stunden im Monat einbringen, dürften wir eine bundesweite Bewegung werden, in der tatsächlich das Prinzip der Dezentralität und Regionalität politisch umgesetzt werden kann. Wir müssen aus der Passivität heraus und unsere Interessen konsequent und positiv vertreten und umsetzen.

Narzisten, Lobbyisten und „Unterwanderer“ hätten bei einem bundesweit verteilten Netz von aktiven Mitgliedern keine Chance. Dieses Prinzip gilt für jegliche Form der Gesellschaftlichen Organisation. Nicht nur für das Parteiensystem. Der entscheidende Faktor ist somit aus meiner Sicht, dass die Bürger aktiv werden und lernen sich positiv einzubringen, unterschiedliche Meinungen auszuhalten und konstruktiv zu bleiben. Letztlich müssen wir uns aus unseren erlernten Mustern heraus bewegen. Die Lösung liegt somit in jedem Einzelnen von uns. Das ist zumindest meine Überzeugung.